Freitag, 8. April 2016

Wir ent-dingen uns - Zeit für Veränderung, Zeit, los zu lassen





Zitat Tyler Durden, aus dem Film Fight Club


Es ist Zeit: Zeit für Veränderung. In meinem Kopf war da schon lange was los, gestern hat der Papatän mit einer Bemerkung über minimalistisches Leben etwas losgetreten. 

Und da haben wir beschlossen, uns zu ent-dingen. Zeug los zu werden. Materielles ab zu geben. Uns und unsere Wohnung zu entrümpeln. Anzukommen in einem Leben, dass wir problemlos in unseren Traum vom Leben auf dem Segelboot münden lassen können. Denn mein Liebster hat das ja schon mal gemacht: Leben auf einem Boot. Da braucht es nicht so viel Zeug, ist ja eh kein Platz für. Und das ist schöööön. Endlich Zeit für mich/ für uns. Ankommen bei mir.

Neulich bin ich über dieses Zitat von Tyler Durden aus dem Film "Fight Club" gestoßen: "Die Dinge, die Du besitzt, werden letztendlich Dich besitzen."

Was heißt das denn? Klingt ja erst mal irgendwie spooky, als würden die Dinge ein (Eigen-)Leben bekommen und mit ihren Armen nach mir greifen, mich festhalten. Huu, nee, das will ich nicht. Beim genaueren Überlegen kommen wir dann auf die Beudeutung hinter diesen Worten:

jedes Ding, was ich besitze, will von mir benutzt, behandelt, bewegt, abgewaschen, abgestaubt, bespielt, gelesen, verräumt, gereinigt, repariert, bedacht, gekauft und verkauft, weggeschmissen... werden. 

Tausend Aktionen, die Zeit in Anspruch nehmen und die mich an all diese Dinge binden. Wie oft nervt es mich, wenn wieder wo was rumliegt, ich es verräumen muss? Wie oft nervt mich die Saubermacherei, die so viel Zeit in Anspruch nimmt? Wie oft mache ich mir Gedanken um Dinge, weil ich sie reparieren möchte, weil sie mich Geld kosten, weil ich sie verleihe oder wieder haben möchte, weil...?

Warte mal: Gedanken um Dinge machen? Und wo bleibe ICH da? 

ICH werde in Zukunft einen immer größeren Stellenwert in meinem Leben einnehmen. Ich werde mein Leben ent-dingen und ich beginne ab Ende April eine Ausbildung als Yogalehrerin, um noch mehr bei mir an zu kommen und das, was da Gutes ensteht, auch weiter geben zu können. In meiner Zeit im "Känschterle", meinem Pop-Up Store in Staufen, ist mir das noch mal ganz klar geworden: ich hatte eine wunderbare Zeit im Laden, konnte tolle Dinge verkaufen, die Menschen mit viel Liebe, Phantasie und Geschick hergestellt haben. Aber wenn ein Kunde im Laden war und beim Kauf sagte: "Das finde ich schön. Ich brauche es zwar nicht, aber ich kaufe es trotzdem.", dann ist mir das schon sauer aufgestoßen. Es ist so weit weg von dem, wie ich leben möchte: ich möchte wirklich nur die Dinge kaufen und besitzen, die ich wirklich brauche. Klar ist "brauchen" immer selbst definiert, für mich fallen da bestimmt Sachen drunter, die andere nicht brauchen. 

Aber allein die Besinnung darauf, mich zu fragen, ob ich dies oder jenes wirklich brauche, ist ein Anfang im minimalistischen Leben.

Wie wir das anstellen wollen, uns ent-dingen? Davon berichte ich morgen! Jetzt geh ich erst mal in den Keller und fange an: mit ent-dingen!

1 Kommentar:

  1. Hallo Anne!

    Schöne Gedanken, leben am Boot, ich wünsche Dir viel Erfolg beim ent-dingen!

    lg
    Maria

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